Das Jahr schreitet voran

12. September 2021


DSC 1700Der Sommer geht auch dieses Jahr seinem Ende entgegen, die Vorbereitungen des Almabtriebs sind im vollen Gange. Volksfeststimmung ist zwar auch dieses Jahr nicht anzutreffen, die Abtriebswege sind aber schon markiert. Eine Tatsache die Aiyana alsbald zu spüren bekommt denn entlang des Weges ist ein Elektrozaum gespannt. Ich bin in dieser Situation immer sehr besorgt, trägt eine Kuh doch „etwas“ mehr Gewebe auf den Rippen. Ein deutlich kleinerer Hund hat mit Sicherheit erheblich mehr Probleme mit einem Stromschlag vom Weidezaun und ich befürchte immer dass es einmal zu ernsthaften gesundheitlichen Probleme führen könnte sollte sie den stromführenden Leiter berühren. Bei unserer nächsten Wanderung dürften alle Rinder wieder im Tal sein und dann können wir wieder ganz entspannt unsere Runden drehen.


Auf dem Imberg angekommen empfängt uns dicker Nebel. Die Lage war uns von den Wetterfröschen so angekündigt worden – ein Umstand der uns erst Recht hier hier trieb – und ich freue mich ob diesen mystischen Anblicks. Ja, hier oben ist der Herbst mal wieder deutlich schneller ins Land gezogen als es bei uns unten am Bodensee der Fall ist. Der Weg bis hier her war schon mit viel Aufregung gespickt, nicht nur der Elektrozaun, nein, auch eine kleine Gruppe von Kühen „versperrte“ uns nach einer, nicht zu umblickenden, Biegung urplötzlich den Weg. Banu und Aiyana gleich wieder in nervöser Aufregung marschiert ich flotten Schrittes mit den beiden ähnlich einem flüchtenden Tier in Richtung Gatter am Ausgang der Weide. Und immer wieder das Glücksgefühl auch diesem ohne Schaden davon gekommen zu sein. Aber dieser Anblick entschädigt wieder für die vorher gegangene Aufregung.


DSC 1700Unser Weg führt uns durch teilweise schon geräumte Alpen, vereinzelt sind jedoch auch hier oben noch Kühe am Grasen. Wir versuchen diese wo es nur geht zu umgehen und zumindest der direkte Kontakt bleibt uns erspart. Die Wildtiere sind aber noch nicht zurück, dazu ist noch zu viel los, und so haben wir ab hier nur noch mit überbordender Entspannung zu rechen. Und die genießen wir. Und der Eindruck des nahen Herbstes unterstützt unser Wohlbefinden, nicht nur in Form der bunten Blätter die aller Orten am Boden liegen. Die kurze Unterhaltung mit einem der ansässigen Bergbauern bestätigt, demnächst ist hier oben wieder Feierabend, für uns kommt dann die angenehmste Zeit des ganzen Jahres. Eine Mittagspause später sind wir dennoch wieder auf dem Abstieg hinunter ins Tal.


Unten angekommen stolpern wir wieder zurück ins „pralle Leben“. Der Parkplatz ist mal wieder vollkommen überfüllt – kaum zu glauben wo da überall noch ein Stückchen genutzt wird – und wir werden Mühe haben hier mit dem Auto wieder raus zu kommen. Die Fellnasen lasse ich erst mal laufen, die wollen jetzt ein Bad in der eiskalten Weißach nehmen. Ich setze mich daneben, versperre mich gegen den akustischen Trubel hinter mir und gebe mich dem Anblick der beiden hin. So zufrieden mit sich selbst, so entrückt zu sein, ist selbst für mich ein wünschenswerter Zustand. Die Wölfchen habe da mehr Erfahrung, mit jeder unserer Runden scheine ich aber aufzuholen.


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