Familientreffen

10. und 11. Oktober 2021
DSC 1937Eine Familienzusammenkunft ist immer etwas Besonderes und ganz speziell ist es wenn nach rund zwei Jahren, dank Corona, endlich ein Wiedersehen gefeiert werden kann. Und so kommen wir am Ende einer zweistündigen Fahrt in Morgenbach an. Und entgegen unserer Erwartungen ist alles wie immer. Kaum aus der Box und dem Auto entsprungen feiern die Fellnasen ein freudiges „Hallo und Grias Gott“. Als Timish auf mich zu kommt und mir ein Küsschen gibt ist es als wären wir nicht solange „getrennt“ gewesen. Aiyana fängt gleich an mit ihrem Bruder Schiriki rumzublödeln wobei er ihr in nichts nachsteht und beim Schubsen mit dem Hintern ware Joga-Verbiegungen zeigt. Er schafft fast eine komplette Drehung aus dem Stand um sie zur Seite zu schieben. Banu und Timisch begegnen sich in gewohnter Höflichkeit die keine Zweifel an der Zugehörigkeit erkennen lässt – hier begegnen sich wohl gesonnene Schwestern die sich immer noch, man mag fast sagen, liebevoll begrüßen. So beginnt unsere Familienfeier.


DSC 1940Der Nebel hängt heute über dem kleine Dorf und taucht die Landschaft in trübes grau. Nach Mittagessen vom Grill und einer ausgedehnten Siesta, die ich mit Banu, Abeni und Aiyana auf dem Sofa in der Küche verbringe, bekommen wir ob der Kälte ein wärmendes Feuer bereitet und somit ist es jetzt Zeit für Gespräche der Zweibeiner über dies und jenes und natürlich stehen hierbei immer wieder die Hunde im Vordergrund. Bei so manchen Leckereien lassen wir die sich abspielenden Szenen auf uns wirken und genießen still das Treiben vor unseren Augen. Das harmonische soziale Spiel der Wölfchen wirkt so friedlich dass sich ihre Ruhe auf die ganze Feiergemeinde auswirkt – einfach überwältigend.


DSC 1937Mit der am Horizont doch noch aufgetauchten Sonne erwachen auch wieder die Vierbeiner und toben sich jetzt erst mal richtig aus. Da wir gejagt, gekniffen, geknurrt und gedroht aber alles auf sehr niedrigem Niveau. Nur Abeni zeigt wieder einmal sehr deutlich wenn ihr das bunte Treiben zu viel wird. Aiyana bekommt es dann wieder von ihr zu hören wenn sie zu sehr mit ihrem Bruder zu kabbeln anfängt, oder wenn ihr bei einer kleinen Pause eines der anderen Wölfchen zu nahe kommt. Timisch und Banu haben wir dabei besonders unter Kontrolle nicht dass der Trieb den Mitbewohner zu beschützen noch zu Grenzüberschreitungen führt. Aber erst einmal muss Aiyana zurecht gewiesen werden – ein kleiner Kniff mit den Zähnen in den Hinterlauf – wobei Schiriki die Situation für sich zu nutzen weiß. Seine Schwester ist mit der an ihrem Hinterlauf hängenden Mama recht wehrlos und da nutzt er die Möglichkeit ihr ein kurzes „Drohtänzchen“ vorzuführen.


DSC 1940Dann ist es mal wieder Zeit sich des eigenen Handelns klar zu werden und die drei halten ein kurzes Gespräch ab. Banu, Aiyana und Schiriki diskutieren wohl darüber was gerade los war. So geht es die ganze Zeit – Rennen, Raufen, Zurechtweisen, wieder Losrennen und das ganze wieder von vorne. Aber keine wirklich bösen Töne sind zu hören – allen Unkenrufen zum Trotz die schon zu Anfang warnten dass sich solche Beziehungen nicht über lange Zeit retten lassen.


DSC 1937Als uns am späten Nachmittag dann auch noch die Jungbullen des Nachbarn besuchen werden nicht nur die Menschen etwas nervös. Da kommt die Gang und wirft, im wahrsten Sinne des Wortes, ihre Schatten voraus da hinter ihnen die Sonne am Horizont zu verschwinden beginnt. Erstaunlicher Weise liegt Abeni für ihre Verhältnisse sehr nahe am Zaun. Unter Umständen wegen der fehlenden Glocken schätzt sie die Situation als nicht so gefährlich ein und bleibt, bestaunt von den Huftieren, gelassen in der Wiese liegen. Sie scheint die letzten Sonnenstrahlen des Tages zu genießen. Dann zieht die „Hartschädelgang“ wieder davon und wir haben unsere Ruhe zurück.


DSC 1940Und ganz plötzlich will die Sonne hinter dem nächstgelegenen Hügel verschwinden und diesen Tag zum Abend machen. Schiriki setzt sich nochmal richtig in Szene was förmlich danach schreit nochmal kurz die Kamera zu zücken. Und der Spitzohrenbube versucht mit dem Gestirn um die Wette zu strahlen. Schöner könnte die Abendstimmung nicht ausgedrückt werden. Da es schnell sehr kühl wird sind wir umso glücklicher über das hoch lodernde Feuer in der Tonne um das wir uns jetzt enger tummeln. Ein Glas Wein in der Hand sitzen wir also da und schwelgen in Erinnerungen an Welpenzeiten, an die schon gegangenen, an herrliche Wandertage und erzählen von Planungen für noch mehr Abenteuer. Dann ist der Tag zu Ende und nach einem letzten Schluck verkriechen wir uns in unsere Bettchen. Gute Nacht und hoffentlich scheint uns morgen die Sonne.


DSC 1937Nach einer sehr lebhaften Nacht in der sich die Vierbeiner immer mal wieder besuchten, ein Stubs hier, ein Kratzen da, ein Bussi mitten ins Gesicht, beginnen wir den Tag mit der aufgehenden Sonne. Es ist kalt, sehr kalt, die Tiertränken sind durchgefrohren und im Schatten liegt Raureif auf den Wiesen der mit jedem Schritt unter den Schuhe knirscht. Wo gestern die Sonne hinter dem Hügel verschwunden ist scheint sie heute von der gegenüber liegenden Seite auf die herbstlichen Bäume und lässt sie in Rottönen leuchten. Der strahlend blaue Himmel verspricht uns für heute morgen eine schöne Gassirunde mit den fünf Fellnasen. Erst jedoch ein gutes Frühstück bei dem ich mir den knappen Sitzplatz mit Abeni und Aiyana teilen muss.



Das Ziel ist erreicht - wie ein Spiegel liegt die Wasserfläche des kleinen Sees vor uns.


DSC 1940Alle Fünfe – die ganze Familie genießt den morgendlichen Spaziergang, inklusive der Menschen, und steht in der kräftiger werdenden Vormittagssonne. Es ist schön schön zu sehen dass seit den ersten Tagen kein Stück der Harmonie zwischen den unterschiedlichen Charakteren verloren ging. Sie treffen jedes mal in der selben Eintracht zusammen wie sie es seit Jahren tun und wir genießen das sehr. So geht denn auch diese Zusammenkunft ihrem Ende entgegen und wir wollen hoffen dass es nicht das letzte Mal war dass wir uns mit den Wölfchen so friedlich treffen.

Alle fotografischen Schätzen dieses Treffen lassen sich in der Galerie bestaunen.

 


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