Morgendliche Tiefschneerunde

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12. Dezember 2021
DSC 3621Sonntag Morgen und wir sind die ersten auf dem nicht geräumten Parkplatz – zum Glück hat der Schneepflug „extra“ für uns eine kleine Lücke geschaffen in der ich das Auto reinbuchsieren kann. Schneeschuhe und Schleppleine anlegen und dann geht es auch schon auf in die siebzig Zentimeter dicke, weiße Pracht dieses Morgens. Aiyana nimmt erst mal ein ordentliches Bad und freut sich über das kalte, feine Pulver dass hier überall auf den Wiesen liegt.


Als sie aus der Masse wieder auftaucht sieht sie mit den weißen Haaransätzen irgendwie sehr gealtert aus. Das dichte Unterfell schützt die Wölfchen vor der Kälte und selbst die Ohren sich dicht mit Häärchen besetzt. Da kann so schnell nichts passieren. Ihre Spieleinlage müssen wir nun aber beenden, wollen wir doch bis zum Waldsee marschieren und der Weg durch den Schnee in den ich bei jedem Schritt fast bis zu den Knien einsinke dürfte recht anstrengend werden. Der große Vorteil ist hingegen dass die Fellnasen strikt in der Spur meiner Schneeschuhe folgen. Die beiden sind nicht gerade begeistert über das Stapfen durch den tiefen Schnee und auf Dauer könnte es am Bauch auch etwas unangenehm werden. Wolferbe – auch ihre wilden Verwandten suchen ja ganz gerne freie Wege um sich im Winter fortzubewegen – Energiesparmodus.


DSC 3621Rings umher nur stille Weite und im Rücken steigt die Sonne über die Baumwipfel. Aiyana hat in der Ferne einen ersten, frühen Langläufer entdeckt und fixiert ihn argwöhnisch – lieber im Auge behalten bevor der noch irgendeinen Blödsinn anstellt. Durch den unberührten Schnee arbeiten wir uns Stück für Stück weiter auf unserem weiten Bogen in Richtung Waldschloss und sind ganz entspannt da wir Menschenbegegnungen auf dieser Seite nicht befürchten müssen – Genuss pur.


Unberührt bedeutet dann aber auch dass wir fast schon kriechen müssen um unseren Weg durch den dichten Nadelwald fortzusetzen. Der, durch die Sonnenstrahlen, weiter aufweichende Schnee auf den Zweigen findet immer weniger Halt und so kommen hier und da kleine oder auch größere Schneemassen zu Boden. Zuerst ein klatschen und dann hört man die feineren Reste auf den Boden rieseln. Unter so einer „Lawine“ möchte man nicht drunter stehen – ein paar Kilo komprimierter, nasser Schnee aus fünfzehn Meter Höhe kann beim Auftreffen deutliche Schmerzen verursachen.


DSC 3621Auch die Bäume selbst können stellenweise den Schneemassen nicht standhalten und bilden große „Torbögen“ über die Wege. Da dürfte den Tag über noch so einiges runter kommen. Na los Aiyana, das hält schon noch. Jetzt hören wir aus der Ferne doch schon die ersten Stimmen der Spaziergänger und Langläufer die sich ebenfalls recht früh schon auf den Weg gemacht haben. Zum Glück befinden wir uns schon auf dem Rückweg, heute Mittag wird es hier sicherlich sehr voll werden.


Noch ein letztes Teilstück das für überwinden müssen um wieder am Ausgangspunkt anzugelangen. Hier geht es nochmals ordentlich durch den tiefen Schnee und ich bahne für die beiden Damen eine dichte Spur von Schneeschuhabdrücken. In einer tiefen Mulde muss dann aber selbst ich mit den Massen kämpfen und bin froh auf der anderen Seite langsam wieder hinauf zu kommen. Der Anblick des weiterhin nicht geräumten Parkplatzes wundert mich indes nicht – auf jeder noch so kleinen, freien Fläche steht mittlerweile ein Auto und immer mehr kommen die steile Anfahrt hinauf. Kein Wunder dass bei diesem herrlichen Wetter auch anderen den Weg hier hier finden, während wir uns nach unserer stillen Runde wieder auf den Heimweg begeben.


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