Unterm Riedberger Horn

26. März 2022
DSC 4286Dort wo im Winter die Pistenraupen den Schnee stark verdichten liegt dieser selbst bei den heutigen deutlichen Plusgraden immer noch geschlossen auf den Hängen. Als wir uns dieser Liftspur nähern reagiert Aiyana äußerst schreckhaft. Steht da nicht ein kleines weißes Lämmchen auf der Wiese? Das wäre jetzt doch jetzt ein herrliches Spiel das Wollknäuel zu jagen. Aber ach, direkt daneben liegt ein Hund und reckt sein Haupt in unsere Richtung. Er hat wohl schon unsere Witterung aufgenommen – denkt wohl das Wölfchen – und bleibt unvermindert erst wie angewurzelt stehen bevor sie sich flach auf den Boden legt. Erst mal die Lage sondieren. Als sich dort drüben nichts weiter tut geht sie dann aber doch zögerlich auf die kleine Gruppe zu und, welche ein Wunder, nichts riecht bekannt. Manchmal spielen einem die eigenen Augen einen Streich und gaukeln Dinge vor die nicht wirklich da sind. Als wir kurze Zeit später dann aber im Unterholz einen Rehbock entdecken und dieser in wilder Flucht zu entkommen sucht ist Aiyana noch verunsichert, ein Vorteil meinerseits den ich unverzüglich ausnutze und nach der Leine greife.


DSC 4302Bei geschätzten 10°C wirkt der Schnee fast unwirklich als wir uns an der Mittelstation der Hündlebahn in Richtung Höhenweg nach oben arbeiten. Das laufen wird immer anstrengender, ab und an rutscht man auf dem eisigen Untergrund ab. Selbst die Vierbeiner haben so ihre Probleme sich durch die zähe Masse einen Weg zu suchen. Vereinzelt begegnen uns Wanderer die von den beiden Fellnasen ignoriert werden, nur nicht stören lassen denke ich mir und hoffe dass auch die Zweibeiner uns in Ruhe unseres Weges ziehen lassen. Als wir in den hochgelegenen Holzbänkle Weg einbiegen sind wir dann wieder alleine, den Weg zu den Gipfeln ersparen wir uns heute.


 

Ein herrlicher Ausblick auf die im Süden liegenden Bergketten der Alpen bei strahlendem Sonnenschein.

 


DSC 4286Wir verlassen den breiten Wanderweg und begeben uns auf den ansteigenden Pfad in Richtung Berghaus. Das steile Geländer erfordert die Aufmerksamkeit von uns dreien denn der Untergrund ist extrem rutschig. Außerdem ist darauf zu achten ob nicht etwa Wildtiere in der Nähe sind, die Ruhe lässt darauf schließen dass sich die Natur wieder ihren Raum zurück holt, ein Nachteil für uns in den ruhigeren Zeiten des Jahres. Als wir schließlich an der geschlossenen Hütte ankommen keimt der Wunsch nach einem kühlen Hopfengetränk auf, das wäre jetzt die Krönung - "Geschlossen". So bleibt mir nur der mitgebrachte Tee, aber das Plätzchen ist trocken und fast windstill. Ein Schläfchen wäre jetzt wunderbar jedoch kann ich, im Gegensatz zu den Wölfchen, meine Aufmerksamkeit nicht ruhen lassen da jederzeit eine Situation entstehen kann in der die beiden Damen ausschließlich ihren Instinkten folgen wollen und für Rufe wie "hier bleiben" nicht mehr zugänglich sind.


DSC 4302Direkt unter dem Riedberger Horn ist die Winterstimmung dann perfekt – wenn auch deutlich wärmer als ich erwartet hätte. Den beiden scheint das zu gefallen und ich sehe, wenn auch die Kamera leider gerade nicht zur Hand ist, Banu den noch komplett verschneiten Hang auf dem Hinterteil hinunter rutschen. Als ich dann auch noch den Weg unter den Schneemassen aus den Augen verliere bleibt uns nur mitten durch die Pracht den Rückweg anzutreten. Hoffentlich hält der Untergrund denn jetzt abzurutschen brächte uns auf den Boden eines tiefen Tales aus dem wir dann wieder hinauf steigen müssten. Eine Stunde später haben wir dann die verschneiten Hänge verlassen und nähern uns wieder dem Sonderdorfer Kreuz und damit dem Ausgangspunkt unserer Runde. Wenn auch sehr anstrengend war es dennoch wieder ein entspannter Tag und am Parkplatz angekommen legen sich die beiden für ein kleines Schläfchen nieder. Na los ihr Wölfchen, wir machen uns auf den Heimweg und verlassen diesen ruhigen und heute sehr verlassenen Ort.

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