Zwischen Nebelgrau und Blätterleuchten

22. Oktober 2023


DSC 6958Als könne man mit einem beherzten Sprung auf die träge Nebelmasse eine Wolkenwanderung unternehmen zeigt sich das, vom zähem Dunst geflutete, Donautal an diesem kühlen Herbstmorgen. Die tiefstehende Sonne wirft lang gezogene Schatten in die Landschaft und bringt im selben Augenblick das bunte Laub der Bäume zum leuchten. Der Anblick schmeichelt nicht nur meinen Augen, auch Banu und Aiyana schauen lange in das undurchdringliche Grau bevor sie sich den Geruchsspuren unter ihren Pfoten widmen, vielleicht war ja der Luchs in der Nähe. Auf unserer Runde müssen wir jetzt erst mal hinunter zur Donau, hoffend dass sich bis dahin die Sonne auch dort durchgesetzt hat.



Und tatsächlich, auch entlang des Flusses hat sich der Nebel aufgelöst und das Wasser glitzert während sich die Donau in östlicher Richtung durch das Tal zieht. Wir blieben jedoch nicht lange hier unten – nach einer kleinen Trinkpause geht es an der folgenden Biegung wieder steil nach oben auf die südliche Hochebene. In zahlreichen Windungen arbeiten wir uns Stück für Stück hinauf bis wir schließlich, trotz der frischen Luft, ordentlich aufgeheizt die Burgruine auf einem vorspringenden Felsen. Seit wir das letzte mal hier waren hat sich die Natur so manchen Quadratmeter Boden zurück erobert und mitten im Burghof wächst dichtes Gebüsch. Die Fellnasen suchen sich erst mal ein schattiges Plätzchen und legen sich für eine kleine Pause ins nasse Gras. Allzu lange wollen wir uns jedoch nicht innerhalb der verfallenen Mauern aufhalten, denn es ist Sonntag und schon bald füllt sich die kleine Festung mit weiteren Wanderern. Also machen wir uns wieder auf und verlassen diesen Ort.


DSC 6958Trotz ihres Alters hält sich Banu auch heute wieder sehr gut wenn sie auch ab und an etwas zurück fällt und fragend in meine Richtung blickt. Und so besteht unser weiterer Weg auch vielen kleinen Stücken Wegs und dazwischen kurzen Pausen in denen sie verschnaufen kann oder Aiyana mit mir zusammen wartet bis die alte Dame wieder zu uns aufgeschlossen hat. Als wir Schloss Bronnen erreichen und uns auf den erneuten Abstieg hinab ins Tal begeben passieren wir ein paar Höhlen die schon vor tausenden von Jahren als Behausung gedient hatten. Jetzt wohnen dort in den Herbst- und Wintermonaten Fledermäuse und das Betreten der dunklen Räume ist verboten. Einen Blick von außen kann uns aber niemand verwehren also schnell mal für ein Foto vor dem Eingang posieren.


Unten angekommen müssen wir wieder auf die andere Seite des Flusses. Hier, am Jägerhaus, liegen hierzu große Steine in der Strömung und mit ein paar großen Schritten haben wir das andere Ufer erreicht. Jetzt erst mal die Pfoten kühlen und ein paar kräftige Schlucke des kalten Wassers – Wandern macht durstig. Und dann geht es wieder hinauf, das letzte Teilstück unseres Weges. Zu unserem Glück gibt es hier einen eigenen, schmalen, jedoch steil ansteigenden Pfad nur für Fußgänger. Wir entgegen somit den Begegnungen mit den zahlreichen Radlern die überall im Donautal unterwegs sind. Als wir schließlich den Parkplatz erreichen zeigt sich wie voll es hier heute ist. Kein noch so kleines Fleckchen ist noch frei, das habe ich hier noch nicht erlebt. Das nächste Mal also lieber wieder unter der Woche oder bei schlechterem Wetter. Dennoch haben wir drei diesen Tag genossen und die zwei Wölfchen sind schnell eingeschlafen als wir uns auf dem Rückweg befinden.


Zurück

Hauptmenü