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19. April 2015:
Unser Saarloos ist richtig scheu, er versteckt sich vor Unbekanntem und zeigt sich bei Besuchern gar nicht gerne.
Echt, unsere Hündin ist vollkommen offen, geht gleich zu jedem Fremden hin und bettelt förmlich um Aufmerksamkeit. Und das obwohl sie doch aus dem gleichen Wurf sind. Wieso sind die nur so verschieden?
Schon oft habe ich solche oder zumindest ähnliche Gespräche zwischen Haltern unserer tollen Vierbeiner geführt oder auch nur mitgehört. Warum also sind manchmal Hunde eines Wurfes so unterschiedlich? Hilft vielleicht das bekannte üben, üben, üben diese Unterschiede auszugleichen? Was aber wenn der Grundstock des Verhaltens schon zu einer Zeit und von Erziehern gelegt wird die sich unserer Einflussnahme entziehen und dies vielleicht auch seinen Sinn hat? In unserem Wurf werden die meisten schon mal, seitens Banu, zur Räson gebracht. Es gibt aber auch wirkliche Ausnahmen wie z.B. unsere kleinsten in rot und grau. Hier wird die Dame in Weiß gerade etwas ausgebremst.
Unsere türkis bekleidete hingegen sieht sich sehr häufigen Maßregelungen "ausgesetzt". Sie ist aber auch von Anbeginn an die forscheste, zog als erste alleine von dannen und erhob schon mal die Erkundung der Umwelt zum wichtigeren Punkt verglichen mit einer Mahlzeit. Sie wird dann auch mal von der Nahrungsquelle abgeschnitten, nach dem Motto "wer nicht kommt zur rechten Zeit ...".
Es gilt wohl auch "und bist du nicht willig ..." und sie wird durch eine feste Umarmung am weiter kommen Richtung Zitze gehindert. Auch ein kurz darauf von mir per Hand durchgeführtes Anlegemanöver wurde von Banu sehr bestimmt durch Schnauzgriff beendet.
Wir sind schon sehr gespannt wie sich diese Erziehungsmethode auf das weitere Verhalten unserer "Dame voller Tatendrang" auswirken wird. Dass sich aber einzelne Individuen hierdurch sehr Unterschiedlich Entwickeln scheint mir zum jetzigen Zeitpunkt nur logisch. Den Sinn dahinter kann ich mir derzeit nur durch eine höhere Diversität zur Steigerung der Überlebenschancen erklären. Ein guter Mix sollte doch ein tolles Konzept für die Zukunft einer Familie sein. Da braucht man den "Feigling" der vielleicht einmal zu früh Alarm brüllt genauso wie den Draufgänger der in einer heiklen Situation auch schon mal zum Angriff bläst oder das Mutersöhnchen dem der Zusammenhalt über alles geht.
Ich, als Laie, versuche hier nur mal eine Erklärung für mich zu finden warum die einzelnen Teilnehmer dieses "Spiel des Lebens" so unterschiedlich sind und finde diese etwas einleuchtender als die hauptsächliche Abhängigkeit der genetischen Veranlagung oder aber andererseits die generelle Favorisierung des Lehrens durch den Halter. Üben hilft bestimmt, aber macht es aus einen ängstlichen Hund einen durchsetzungsfähigen Kämpfer?
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